Auf idyllischen Bergwegen dem Alltag entfliehen

von Karin Breyer

In Grindelwald steigen Sie in die Firstbahn und gondeln vor erhabener Kulisse nach Schreckfeld. Fantastisch ist die Bergschau auf knapp 2000 Meter Höhe, imposant ragen das Wetterhorn und andere schneebemützte Bergriesen in den stahlblauen Himmel. Alltag ade! Frische Bergluft weht einem entgegen, die Zeit scheint in schönster Natur irgendwie stillzustehen. Auf Alpwegen wandern Sie in grossen Kehren hinauf zur First.

Firstwanderung

Foto: Ute Linsbauer

Schmale Rinnsale durchziehen die sattgrünen Hänge und beeilen sich ins Tal. Im grossen sonnendurchfluteten Landschaftskessel hallt hier und da der Pfiff eines Murmeltieres, mit ein wenig Glück entdeckt man vagabundierende Steinbockkolonien in den steilen Felsen. Und immer wieder ist das Jauchzen der First-Flieger zu vernehmen – an einem Seil gesichert, wird man Zeuge, wie Personen in 50 Sekunden von First nach Schreckfeld brausen: der ultimative Kick am Berg.
 

Oben in First besticht eine atemberaubende Aussicht, gewaltig erheben sich u. a. die Schreckhorngruppe und die beiden Grindelwaldgletscher. Auf der Sonnenterrasse mit Restaurant lässt es sich vorzüglich geniessen – für kürzere oder längere Zeit …

Foto: Ute Linsbauer

Foto: Ute Linsbauer

Alles, was das Wanderherz begehrt, bietet der weitere Weg zum Bachalpsee: Nach kurzem, steilen Anstieg vagabundieren Sie gemütlich durch blühende Alpwiesen, die Kulisse bilden eisgekrönte Viertausender. Dann der tiefblaue Bergsee, in dem sich die Zacken des Schreckhorns spiegeln. Eine reizende Moorlandschaft legt sich um den See, der durch einen Naturdamm getrennt ist. Bänke und weite Wiesen laden zu einer Rast, majestätisch erheben sich u. a. Wetterhorn und Finsteraarhorn.

Der gut markierte Bergwanderweg zum Waldspitz (vor dem vorderen Moorsee links abzweigen) ist kontinuierlich abfallend. Es geht durch eine weitläufige Alplandschaft, Steinplatten säumen den Weg, immer wieder gibt es Unebenheiten, die ein wenig Trittsicherheit und Achtsamkeit fordern. Eindrückliche Naturschauspiele inszenieren einen Bilderbuchweg: imposante Bergwelt, weitläufige Weiden und glucksende Bächlein, von Stille durchzogen. Ganz unverhofft taucht plötzlich das romantisch gelegene Berggasthaus Waldspitz auf, wo man sich kulinarisch verwöhnen lassen kann.

Der Weg nach Bort (als Waldlehrpfad markiert) führt über Stock und Stein durch den Wald, hier und da sind ein paar Steilpassagen zu bewältigen, wie ein grosses Auge „schaut“ bald schon ein tiefdunkles Moorseelein aus dem Tannengrün – der ideale Platz, noch einmal zu rasten, innezuhalten. Ganz entspannt ist dann das Auslaufen auf breiten Wiesenwegen, bis Sie schliesslich in Bort eintreffen. Auch hier besteht noch einmal die Möglichkeit zur Einkehr im Berghaus Bort. Ein letztes Mal geniessen Sie die herrliche Bergschau und würzige Alpenluft, bevor Sie wieder hinunter nach Grindelwald gondeln. Wer sich von der Idylle noch nicht trennen kann, bleibt einfach da – und bezieht kurzerhand im Berghaus ein Zimmer. In diesem bilderbuchschönen Gelände entfaltet sich von Juni bis in den Herbst eine üppige Alpenflora.

Highlights

  • Alles, was das Wanderherz begehrt: phänomenale Bergschau auf Wetterhorn, Schreckhorn und andere Berner Oberländer Riesen
  • Idylle am Bachalpsee
  • Vagabundieren durch schönste Alplandschaft

Wanderroute: von Grindelwald mit der Gondel hoch nach Schreckfeld (1955 m ü.M.)–First (2168 m ü.M.)–Bachalpsee(2265 m ü.M.)–Waldspitz (1919 m ü.M.)–Bort (1570 m ü.M.), Gondelfahrt nach Grindelwald (1094 m ü.M.)

Wanderzeit: mind. 4 Std.

Höhen-/Bergwanderung. Trittsicherheit ist erforderlich; mit kurzen Steilpassagen, die ein wenig Kondition erfordern. Trekkingschuhe sind empfehlenswert.