Christliche minderjährige entkommt Zwangskonvertierung in Pakistan
Ein Beitrag unseres Partners Kirche in Not
Gewalt gegen christliche Frauen ist ein Problem, in vielen Ländern. Besonders dort, wo Christen in der Minderheit sind, und islamistische Ideologien verbreitet sind, finden sich Frauen und Mädchen oft als Opfer sexualisierter Gewalt wieder.
Das Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» hat einen Bericht mit dem Titel „Hört ihre Schreie. Entführung, Zwangskonversion und sexuelle Ausbeutung christlicher Frauen und Mädchen“ veröffentlicht, der auf diese Probleme aufmerksam machen soll. Er stellt beispielhaft die Fälle von 12 Mädchen aus den Ländern Ägypten, Irak, Syrien Mosambik, Nigeria und Pakistan vor.
Zahlreiche Fälle von Zwangskonvertierungen allein in Pakistan
Im Jahr 2021 wurden allein in Pakistan mindestens 78 Fälle von Zwangskonvertierungen gemeldet. Dort wurde am Morgen des 5. Mai 2022 die 15-jährige Saba von ihrem muslimischen Nachbarn Yasir, einem Bauarbeiter, entführt. “Er stoppte die Rikscha in einer Strasse. Zwei andere kamen mit einem Motorrad. Er schob meine ältere Schwester beiseite und zog mich in die Rikscha. Er legte ein Taschentuch, das mit einer betäubenden Chemikalie getränkt war, auf mein Gesicht”, berichtet Saba. Als sie wieder aufwachte, befand sie sich in Gujrat, 130 Meilen nordöstlich von Faisalabad. “Ich habe meinen Entführer angefleht, mich zu meinen Eltern zurückkehren zu lassen, und ich habe sogar ein paar Tage lang nichts gegessen, aber er hat nicht nachgegeben”, sagt Saba.
Kurz darauf informierte die Polizei ihren Vater, Nadeem Masih, dass Saba Yasir geheiratet habe. “Der diensthabende Beamte forderte uns auf, zu gehen und auf den islamischen Ehevertrag zu warten”, sagte Masih, der Mitglied einer protestantischen Gemeinde Pakistan ist. Die islamischen Würdenträger stellen häufig Eheverträge aus, mit denen die Ehe der Opfer mit ihren muslimischen Entführern formalisiert wird. Armut, mangelnde Bildung und ein niedriger sozialer Status machen minderjährige Mädchen, die einer Minderheit angehören, anfällig für Zwangsheirat und Konversion.
Die Kirche setzt sich für betroffene Frauen ein.
Auf der Suche nach Hilfe brachten die katholischen Verwandten von Masih die Familie zum Diözesanbüro der Nationalen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der katholischen Bischöfe in Faisalabad, deren Arbeit vom Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» unterstützt wird, wo die Mitarbeiter ihren Fall dokumentierten und sich für Sabas Befreiung einsetzten. Am 29. Mai erhielt Masih einen Anruf, dass seine Tochter in der Nähe eines Parks vor dem Polizeirevier Madina Town in Faisalabad ausgesetzt wurde. Das Beispiel von Saba, ist nur einer von vielen Fällen von Gewalt gegen christliche Frauen, die unbemerkt von der Weltöffentlichkeit Tag für Tag stattfinden.
Fallstudie “Hört ihre Schreie” fordert zum Handeln auf
„Wir sprechen von einem Verbrechen. Es ist ein absoluter Skandal”, sagt Jan Probst, Geschäftsführer von «Kirche in Not (ACN)» in der Schweiz/Fürstentum Liechtenstein, und fordert zum Handeln auf. «Wir dürfen zu diesen Vorfällen nicht schweigen, sondern müssen mit allen wirtschaftlichen, politischen, kommunikativen und persönlichen Mitteln dagegen ankämpfen und Option für diese bedrohten Frauen ergreifen“. Die Fallstudie “Hört ihre Schreie” soll aufrütteln und zu einer politischen wie gesellschaftlichen Debatte anregen. Politiker sollten Gewalt gegen Frauen verhindern und sicherstellen, dass für diejenigen, die religiös motivierte Gewalt erlebt haben, ein sicherer Raum geschaffen wird. Dies betrifft auch die Asylbestimmungen.
Weitere Informationen zum Thema und wie Sie betroffenen Frauen helfen können, können Sie der beiliegenden Broschüre von «Kirche in Not (ACN)» entnehmen. Den vollständigen Bericht finden Sie unter www.kirche-in-not.ch oder indem sie folgenden QR-Code einscannen:
«Kirche in Not (ACN)» ist ein internationales katholisches Hilfswerk päpstlichen Rechts, das 1947 als „Ostpriesterhilfe“ gegründet wurde. Es steht mit Hilfsaktionen, Informationstätigkeit und Gebet für bedrängte und Not leidende Christen in rund 140 Ländern ein. Seine Projekte sind ausschliesslich privat finanziert. Das Hilfswerk wird von der Schweizer Bischofskonferenz für Spenden empfohlen.
Spenden mit dem Vermerk «christliche Frauen» können gerichtet werden an:
Cysatstrasse 6, 6004 Luzern, Telefon 041 410 46 70
E-Mail: mail@kirche-in-not.ch; Internet: www.kirche-in-not.ch
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