Der Trend zu neuen Wohnformen im Alter hat schon lange begonnen. Diese nehmen den Platz früherer Altersheime ein und bieten wesentlich grössere individuelle Gestaltungsfreiräume, auch dank der ausgebauten ambulanten Dienstleistungen. Das entspricht einem sehr dringenden Wunsch älterer Menschen. Sie wollen möglichst lange selbständig, selbstbestimmt, aktiv und mobil bleiben. Die heutigen und künftigen Wohnformen unterstützen das in idealer Weise.
VON René Künzli, terzstiftung.ch
Wir kennen die Auswirkung der demographischen Entwicklung. Der Anteil der über 65-Jährigen wird, wie jener der über 85-Jährigen, noch stark zunehmen. Die Nachfrage nach generationenfreundlichem Wohnraum, darunter verstehen wir Barrierefreiheit und ergonomisch gute Einrichtungen, wird weiter zunehmen. Die Auswirkungen einer zunehmenden Singularisierung, schnellere Abhängigkeit bei Krankheit von der Hilfe Dritter, kann allerdings rasch zu einem Problem werden.
Heutige Rentner ziehen schneller um in ein Appartement, das gut konzipiert und eingerichtet ist. Dabei wird zu Recht auf Zentrumslage und gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr geachtet. Die Bezeichnung Alterswohnung sollte dringend durch «generationenfreundliche Wohnung» ersetzt werden. Ältere Menschen schätzen es, in Generationen-durchmischten Häusern zu leben.
Ohne Heime wird es auch in Zukunft nicht gehen, weil in der Regel die zwei letzten Lebensjahre oft einher gehen mit mittlerer bis starker Pflegebedürftigkeit. Pflegeheime bieten einen ausgezeichneten Service rund um die Uhr und damit erhöhte Sicherheit für den Patienten. Auch die sozialen Kontakte, etwas ganz wichtiges, und damit verbunden die Animation, am Leben teilzunehmen, sind in einem Pflegeheim intensiv. Etwas, das stark unterschätzt wird, ist die regelmässige Einnahme von vollwertiger Nahrung. Es gibt nicht wenige alte Menschen, die mangelernährt sind.