Dieser herrliche Flecken Erde, der sich vom oberen Teil des Val d’Hérens bis zur italienischen Grenze erstreckt, besticht mit grandioser Natur. Beim Wandern oder Velofahren fällt der Blick auf alpine Weiden, majestätische Berge und unberührte Gletscher. Das Herz bilden historische Dörfer, dort begegnet man auf Schritt und Tritt einer reichen, noch traditionellen Kultur.

Evolène, was im Dialekt so viel wie «einfaches Wasser» bedeutet, bezieht sich sowohl auf die Walliser Gemeinde mit den bezaubernden Orten wie Lannaz, La Sage, Arolla, Les Haudères, La Forclaz, Ferpècle als auch auf das 800-Seelendorf Evolène. Letzteres wurde 2012 als schönstes Dorf in der französischsprachigen Schweiz gewählt. Traditionelle, für die lokale Architektur typische Gebäude wie die sonnenverbrannten Holzchalets sind in Evolène ein einziger Blickfang, da gibt es noch eine alte Schmiede und Weberei und so einige Geschäfte und Restaurants. Das 2001 eröffnete Evolène Museum – in der «Demeure du Châtelain» untergebracht, ein Walliser Haus aus dem Jahr 1776 – zeichnet die Kultur des 19. und 20. Jahrhunderts nach und zeigt einen Schatz vergangener Zeiten, vom Dialekt bis zur Tracht.

Ein wunderbarer Einstieg in die Region: Bräuche, Kulte und Berglandschaften werden hautnah lebendig. Derart gut eingestimmt, bekommt man richtig Lust, die wildromantische Gegend zu erkunden.

Raus in die Natur

  • Wenn Sie den Sessellift Lannaz-Chemeuille nehmen, haben Sie einen atemberaubenden Blick auf die Dent Blanche, mit 4357 m ü. M. der höchste Punkt der Gemeinde. Maupassant selbst gab ihnen den Spitznamen «monströse Kokette». In Chemeuille liegt Ihnen ein traumhaftes Wandergebiet zu Füssen – schnüren Sie die Wanderschuhe und ziehen Sie los! Vom Arbey-See, in dem sich der Himmel und die Gipfel spiegeln, bis nach Les Haudères geniessen Sie fantastische Sicht auf die umliegenden Gipfel und das darunter liegende Tal, ganz unten lässt sich Evolène erkennen.
  • Auf Schusters Rappen die Wassergeschichte erkunden: Auf diesem Lehrpfad, der sich zwischen dem Parkplatz von Arolla und den Bertol-Pfeilern befindet, können Sie den Bau der Wasserleitungsstollen für das Netz der Grande Dixence anhand von Fotos und Erklärungen der damaligen Baustelle nachvollziehen. Wirklich spannend.
  • Auf abenteuerliche Weise lässt sich mit dem E-Bike die Natur und jeder Winkel der Region entdecken: schmucke Dörfer und die Bewahrung von alpinem Leben in einer magischen Umgebung! Fahren Sie auf 330 Kilometer ausgeschilderten Forststrassen, Trails und Alpenstrassen und tanken Sie in einem Bad alpiner Energie auf.
  • Auf den Spuren der Künstlerin Francine Carrillo: Start ist gegenüber dem Restaurant Les Collines, am unteren Ende des Weges, der im alten Dorf La Sage hinaufführt. Sie haben die Gelegenheit, 15 Gedichte und Aquarelle der in La Sage lebenden Künstlerin auf sich wirken zu lassen. Überdies können Sie die traditionellen Dörfer besichtigen, hier und dort tauchen kleine Kapellen auf, besonders schön die von St-Christophe auf dem aussichtsreichen Hügel in La Sage.

 

Probieren Sie lokale Produkte!
Das Val d’Hérens, oder auch: Eringertal, ist reich an traditionellen Produkten, die vor Ort hergestellt werden und den anspruchsvollen Spezifikationen entsprechen. Ein einziger Gaumenschmaus, der allerorts feilgeboten wird. Eine echte Besonderheit und unbedingt probierenswert: das Roggenbrot. Es ist so lange haltbar, dass die Bewohner es früher nur zwei- bis dreimal im Jahr machten. Vorzüglich schmecken auch der vollmundige Raclette du Valais AOC mit der Bezeichnung Val d’Hérens, ein vollfetter Halbhartkäse aus roher Kuhmilch, oder der Tomme, ein Halbhartkäse aus roher Vollmilch. Die Liste hochwertiger lokaler Produkte lässt sich noch fortsetzen, von Fleisch über Honig, Sirup, Liköre bis hin zu aromatischen Kräutern, gepflückt an den besten Plätzen des Tals. Halten Sie also Ausschau nach den liebevoll zubereiteten Spezialitäten.

Reiches kulturelles Erbe
Auffallend schön in den gut erhaltenen Dörfern sind die Gebäude. Wie es  heisst, war der Bau das Werk von drei Generationen: Der Grossvater bereitete das Holz vor, der Vater machte die Bleiche und baute die Arche des Hauses zusammen und der Sohn stellte es fertig, um darin zu wohnen. Fünf Dinge brauche man, um zu bauen, sagten die Ältesten: gute Freunde, einen guten Geldbeutel, einen guten Keller, ein gutes Maultier und einen guten Dachboden. Wer etwa durch das noch ursprüngliche Lannaz bummelt, erkennt unschwer, dass all die baulichen Weisheiten beherzt wurden. Die noch authentischen Wohnhäuser, Scheunen, Ställe aus Lärchenholz, liebevoll restauriert und mit Blumen geschmückt, stammen aus dem 17. bis 18. Jahrhundert, die Ringstruktur der Anlage könnte somit auf das Ende des Mittelalters zurückgehen.

Herzlich willkommen in der Region!

Infos: Evolène Région Tourisme, Tel. +41 (0)27 283 40 00, www.evolene-region.ch