Wandern, entdecken, staunen und geniessen! Genau das verspricht die viaSpluga, der Klassiker unter den Kultur- und Weitwanderwegen. Eine ungeheure Vielfalt an Kulturgütern und Naturschauspielen entfaltet sich auf 65 Kilometer Länge zwischen Thusis und Chiavenna.

Auf Schritt und Tritt entdecken Sie auf den herrlich abwechslungsreichen Bergwegen Spuren der zweitausendjährigen Alptransit-Geschichte. Vom Bündner Dorf Thusis (720 m ü. M.), für viele der Ausgangspunkt, führt die viaSpluga zunächst in die legendäre Viamala-Schlucht. Sie haben die Wahl: Der einfachere Weg führt über die erste Commercialstrasse (asphaltiert) durchs Verlorene Loch. Anspruchsvoller, aber auch aufregender ist die «Route Traversina », wo sich ein Höhepunkt an den anderen reiht: die Burganlage Hohen Rätien, der spektakuläre Traversinersteg – eine 60 Meter lange Hängebrücke über das Traversinatobel –, mächtige Felsgewalten. Wenn die urgewaltige Viamala einst ihrem Namen «schlechter Weg» alle Ehre machte und während Jahrhunderten gefürchtet war im alpenquerenden Verkehr, dann genau an dieser Schluchtstelle beim Besucherzentrum: Über eine Treppenanlage geht’s spektakulär in die schaurig-schöne Tiefe, in den Abgrund, durch Felsgalerien und vorbei an gewaltigen Felskunstwerken.

Traversinersteg

Weiter wandern Sie durch eine Postkartenidylle, zunächst am Rhein entlang, dann ins weite bergige Hochtal nach Zillis, wo die St. Martin-Kirche, die «Sixtina der Alpen» mit der weltberühmten romanischen Bilderdecke einen Besuch wert ist. Natürlich «müssen» Sie in einem der zahlreichen Restaurants entlang der viaSpluga die währschaften Bündner Spezialitäten wie Capuns, Maluns oder Pizokel probieren, dazu gehört ein Glas Wein oder frisches Bergwasser. Andeer, bekannt durch den grünen Granit und das traditionelle Mineralbad, erreichen Sie am Ende des ersten Tages. Dann führt die viaSpluga eindrücklich durch die Rofflaschlucht und weiter nach Splügen (1457 m ü. M.), eines der ältesten und typischsten Passdörfer Graubündens und wichtiger Kreuzpunkt antiker Transitrouten.

Während Sie in Splügen noch mit «Guten Morgen» begrüsst werden, ist es, sobald Sie über den historischen Saumpfad die Splügenpasshöhe auf 2115 m ü. M. erreicht haben, «Buongiorno». Der Splügenpass war ab dem 14. Jahrhundert als Saumroute von Süddeutschland in die lombardische Tiefebene bekannt, erst nach Eröffnung der Gotthardbahn 1882 brach der Transitverkehr über den Pass zusammen. Nach dem Grenzübertritt öffnet sich wiederum ein neues Landschaftstor, der «sentiero storico» windet sich über Montespluga durch die Schlucht des Cardinello ins malerische Isola (1239 m ü. M.) und eindeutig südlichen Gefilden entgegen. Immerzu talwärts, geht’s beschwingt durchs wilde Bergtal, wo gleich zwei Wallfahrtskirchen: San Guglielmo und Santuario di Gallivaggio daran erinnern, dass der Splügenpass einst auch eine Wallfahrtsroute war. Südliches Flair weht Ihnen dann in Chiavenna (325 m ü. M.) entgegen, wo das pittoreske «centro storico» lockt, wo Sie in einem der zahlreichen Crotti und Trattorie edelsten Wein aus dem benachbarten Veltlin geniessen können.

Burg Splügen, Foto Demateo

Rund um die viaSpluga
Die viaSpluga lässt sich am besten auf einer Vier-Tagestour entdecken, ca. 6 bis 6,5 Stunden Wanderzeit pro Tag: Thusis – Andeer (17 km), Andeer – Splügen (14 km), Splügen – Isola (17 km), Isola – Chiavenna (18 km). Die Tour ist durchgehend als regionale Wanderroute Nr. 50 sowie mit braunen Wegweisern viaSpluga bestens beschildert. Auf dem weissrotweiss markierten Bergwanderweg sind Trittsicherheit und teils auch Schwindelfreiheit erforderlich. Festes Schuhwerk ist notwendig.

Viamala Tourismus bietet diverse attraktive Wanderpauschalen mit Gepäcktransport von Hotel zu Hotel. An- und Abreise sind frei wählbar; bis drei Arbeitstage (Mo–Sa) vor Anreise ist eine Buchung möglich (sofern Zimmer verfügbar) in der Zeit vom 8. Juni bis 20. Oktober. Infos: Tel. 081 650 90 30, www.viamala.ch/viaspluga