Wandern über die Geissfluh — Gemarkung zwischen den Kantonen Basel-Landschaft und Solothurn. Ein nordöstlicher Nebengipfel, der Geissfluegrat mit einer Höhe von 908 Metern, ist der höchste Punkt des Kantons Aargau.
von Brigitte Zwahlen
Waldgasthaus «Salhöhe»
Der erste Anstieg von 400 Höhenmetern legen wir mit dem Bus zurück. Gleich zu Beginn, besonders wenn es noch nebelt, strebt wohl mancher Tourengänger zuerst dem Waldgasthaus zu. 1926 wurde eine Herberge mit Massenlager auf der Salhöhe erbaut, als Nebenerwerb zum damaligen Bauernbetrieb. Das Restaurant verfügte zu dieser Zeit nur über vier Tische und bewirtete hauptsächlich Gäste von der Barmelweid, zufällige Passgänger oder Wanderer.
Die Salhöhe (auch Saalhöhe) ist ein Pass auf einer Höhe von 779 m ü. M. und einer maximalen Steigung von 10,5 Prozent. Er verbindet die solothurnische Exklave Kienberg mit Aarau und Erlinsbach AG. Die Salhöhe bildet die Kantonsgrenze zwischen den Kantonen Aargau und Solothurn. Als kürzeste Verbindung zwischen Aarau und Basel ist dieser Pass nur «mässig» befahren. Im Sommer wird er gerne von sportlichen Töff- und Velofahrern bezwungen. Von der Passhöhe aus, die sich in unmittelbarer Nähe zur Klinik Barmelweid befindet, hat man eine schöne Aussicht auf die Hügel des Aargauer Juras. Der abgelegene Pass stand im Schatten des Bänkerjochs und bis ins 18. Jahrhundert auch der Schafmatt.
Rauchzeichen
Die Geissflue, ein Berg im Schweizer Jura nördlich von Rohr SO liegt zwischen den Kantonen Basel- Landschaft, Solothurn und Aargau. Sie bildet ein bewaldetes Plateau, das steil nach orden, Westen und Süden abfällt. Der Gipfel ist von allen Seiten leicht über Wanderwege erreichbar, bei genügend Schnee bietet sich alternativ auch eine Schneeschuhtour an. Der Abstieg zur Schafmatt durch den Wald ist ziemlich abschüssig. Auf der Geissflue leuchteten nachts früher die Hochwacht- Feuer, eine Schweizer Spezialität. Mittels Rauch wurden auch tagsüber optische Signale von Berg zu Berg weitergegeben. Bei Nebel geschah dies durch Mörserschüsse. Innert Kürze konnte so vor Gefahren gewarnt werden. Die Hochwacht auf der Geissflue wurde letztmals 1796 betrieben, um 2400 Eidgenossen zur Grenzsicherung bei Hüningen zu mobilisieren. Heute lockt die Geissflue mit ihrer fantastischen Aussicht Richtung Norden, bis zum Schwarzwald und zu den Vogesen.
Nördlich der Geissflue entspringt auf einer Höhe von 930 m ü. M. die Ergolz. Die Ergholz – Hauptfluss durchs Baselbiet und ehemalige Trinkwasserlieferantin der römischen Stadt Augusta Raurica – mündet bei Augst in den Rhein.
Alte Zwetschgenbaumgärten
Wo einst Wegelagerer den Reisenden auflauerten, erstrecken sich Weideflächen und das Naturfreundehaus lädt zum Besuch ein. Der Abstieg bietet Einblicke in die von Acker- und Obstbau dominierte Landwirtschaft auf der Wenslinger Juratafel. In Oltingen schlägt das Herz höher beim Anblick des intakten Dorfes und wegen der ausgedehnten alten Zwetschgenbaumgärten – Lebensraum vieler Höhlenbrüter.
Route
Salhöhe (779 m)—Geissflue (963 m)—Schafmatt (840 m)—Oltingen (580 m).
Öffentlicher Verkehr
Hinreise: mit Bahn nach Aarau, mit Bus auf die Salhöhe.
Rückreise: Postauto ab Oltingen bis Gelterkinden, Bahn via Olten—Zürich HB.
Wanderzeit
2 3/4 Stunden.
Steigung 200 Meter, Gefälle 380 Meter.
Karte
Landeskarte 1 : 50 000, Blatt «Olten 213 T».
Restaurants: Waldgasthaus «Salhöhe»
(Montag Ruhetag) und Oltingen.
Besuche der Sägemühle sind nach telefonischer Absprache das ganze Jahr möglich (Tel. 061 991 08 47).