Blau wie der Himmel und die Seen, grün wie die Berge, gelb wie die Sonne und alles wird orange, wenn die Sonne hinter den Berggipfeln verschwindet. Die Farben des Tessins erzählen von einzigartigen Momenten, die sich zu einem Mosaik von Erlebnissen fügen.

Es gibt kaum eine kontrastreichere Gegend als das Tessin: Stille Täler und einsame Dörfer wechseln sich ab mit pulsierenden Plätzen, an denen die Leichtigkeit des mediterranen Dolce Vita zu spüren ist.

Ein genussvolles Wochenende

Entdecken Sie in zwei Tagen die Tessiner Vielfalt. Am Samstagvormittag besuchen Sie die Highlands nach dem Gotthardpass: die historische Tessiner Hauptstadt Bellinzona. Mehrere Tausend Jahre wechselvolle Geschichte begegnen einem, wenn man durch die schmucke Stadt spaziert. Bellinzona mit den drei Burgen und eindrucksvollen Festungsmauern steht seit 2000 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes – dieses 20-jährige Jubiläum wird heuer gefeiert und so präsentieren sich Castelgrande, Montebello und Sasso Corbaro in einem besonderen Glanz. Sonderausstellungen und kleinere Veranstaltungen finden statt.

Die wohl authentischste Stadt im Tessin will erobert werden. Mediterraner Flair und Leichtigkeit liegen in der Luft. Palmen, Cafés, der Duft von Espresso – Sie sind am Tor zum sonnigen Süden angelangt. Malerisch liegt das zinnengekrönte Castello auf dem 90 Meter hohen Hügel Montebello über den Dächern der Altstadt. Mit dem wehrhaften Gesicht ist Montebello die markanteste von den drei Festungen, verkörpert sie doch sämtliche Vorstellungen einer Ritterburg: im Zentrum der Adelssitz, Innenhof, Palazzetto, Burggraben, Wehrtürme. Es lässt sich hier ausgiebig rumspazieren, von hier geniesst man einen grandiosen Blick, bei gutem Wetter sogar bis zum Lago Maggiore. Vor dem Abstieg zwischen Weinberge und Fahrstrasse blickt man auf die Burg Sasso Corbaro, sie thront majestätisch über der Stadt. Eine Wehrmauer legt sich um den streng quadratischen Bau, dominiert von einem Bergfried. Auch hier gibt es Ausstellungsräume und ein hervorragendes Restaurant. Und die beste Sicht auf die Stadt. Weiter darf das Auge in die Alpentäler schweifen und bis zum Zusammenfluss der Flüsse Ticino und Moesa. Dann folgen Sie dem Lockruf des majestätischen Castelgrande inmitten der Tessiner Hauptstadt. Auf einem mächtigen Felsklotz dehnt sich das in Terrassen gegliederte Burgareal aus. Imposante Mauerzüge teilen die Anlage in drei Höfe auf, mit zwei  Türmen, diversen Gebäuden, der gewaltigen Murata, Museum, Gaststätte. Zweifelsohne lösen das mächtige Gemäuer und die Grünflächen über den Dächern Bellinzonas ein Staunen aus. Und nach den Burgen? Polenta, Risotto, Espresso gefällig? Sicher finden Sie irgendwo in der Altstadt, wo am Samstag jeweils der Wochenmarkt stattfindet, ein reizendes Ambiente.

Die Brissago-Inseln, die Tessiner Ausführung der Bermuda-Inseln.

Derart gestärkt, bietet sich am Nachmittag ein Ausflug auf die exotischen Brissago-Inseln, die Tessiner Ausführung der Bermuda-Inseln. Die häufig auch als «schwimmende Gärten» bezeichneten Inseln im Lago Maggiore erreicht man mühelos mit dem Schiff, z. B. von Locarno oder Ascona aus. Die kleinere Insel, genannt St. Apollinare, ist nicht zugänglich, sie ist von einer spontanen Vegetation bedeckt, dazwischen ein zerfallenes antikes Kirchlein. Seit 1950 ist die grosse Insel, die Isola Grande, der Öffentlichkeit zugänglich. Ein Blüten- und Knospenmeer präsentiert sich in dem 2,5 Hektar grossen botanischen Garten. Rund 1700 Pflanzenarten entführen in eine duftende, verträumte, farbenprächtige Welt. Auf der exotischen Pflanzenreise werden alle fünf Kontinente erobert. Da entführen Azaleen, Rhododendren, Kamelien, Bambus und Gingko in den Fernen Osten. Pflanzen wie Protea, Gazania, Löwenschweif und Agapanthus lotsen nach Südafrika, während Mittelamerika mit einem anderen Anblick überrascht, da leuchten Magnolien, Agaven, Yucca oder Goldmohn. Riesige Eukalyptusbäume und Akazien kommen aus Australien, und ans andere Ende der Welt, nach Neuseeland, entführen Keulenlilien und Schnurbaum. Bekannter mutet da schon der Mittelmehrraum an mit Salbei, Rosmarin, Stein- und Korkeichen, Pinien und Dattelpalmen. Besonders reizvoll ist die Zone um das Römische Bad. Was für eine sinnliche Reise! Diese können Sie auf den zauberhaften Terrassen der Trattoria contemporanea fortsetzen, inmitten üppiger Vegetation, von Wellengeplätscher begleitet, mit kulinarischen Köstlichkeiten.

Ein Spaziergang durch die Rebreihen des Mendrisiotto ist ein Muss.

Am Sonntag geht es ins Sottoceneri, das Südtessin. Tauchen Sie ein ins hügelige Grün des kleinen Napa Valley, das Mendrisiotto. Das Naturparadies mit  pittoresken Dörfern und den typischen Steinhäusern, rebenüberwucherten Hügeln und magischen Tälern verspricht besondere Abenteuer. In der südlichsten Ecke der Schweiz ist das Klima ausgesprochen mild, 37 Prozent aller Tessiner Weine wachsen an den lieblichen Hängen. Viele bekannte Tessiner Weinproduzenten sind hier zu Hause. Ein Spaziergang durch die Rebreihen ist ein Muss. In der Luft liegt der berauschende Duft reifer Trauben. Das Ergebnis wird bald ein rubinroter Wein sein … In den typischen Grotti, über die Hügel verteilt, kann man die zahlreichen Spezialitäten des Tessins
bei einem Glas Merlot kosten. Wer mehr über die Welt der lokalen Önogastronomie erfahren möchte, besucht die Casa del vino, das Zentrum zur Förderung der Tessiner Weine in Morbio Inferiore, am Eingang des Parks der Breggia-Schluchten. Ein wunderbarer Treffpunkt der Verkostung für jene, die Tessiner Weine entdecken möchten. Ein weiteres Kleinod: das nur wenige Kilometer von der italienischen Grenze entfernte Städtchen Mendrisio, auch bekannt
als Magnifico Borgo. Wer durch die reizvollen Gassen spaziert, wird von historischen Denkmälern, mittelalterlichen und barocken Kirchen, den typischen Häusern mit Innenhöfen ungemein verzaubert. Kunst und Architektur sind hier zu Hause. Berühmtester Sohn der Stadt ist der Stararchitekt Mario Botta, der auch in den Strassen des Zentrums unverkennbar seine Spuren hinterlassen hat.

Das etwa 18 km entfernte Lugano sorgt für den perfekten Ausklang. Mediterran, leger und weltoffen präsentiert sich die grösste Stadt im Tessin. Bilderbuchschön in einer Bucht am Nordufer des Luganersees gelegen, bietet sich augenblicklich ein gemütlicher Spaziergang an der Seepromenade an. Mit dem Blick auf den Monte San Salvatore, den Tessiner Zuckerhut, fühlt man sich fast als wäre man in Rio de Janeiro – aber mit einer viel kürzeren Anreise. Im Herzen der Altstadt stösst man auf einen der bekanntesten Plätze des Tessins, die Piazza della Riforma. Der eleganteste «Salon» der Stadt ist von antiken Gebäuden gesäumt, darunter das Rathaus, der neoklassische Palazzo Civico. Hier treffen sich sowohl Einheimische wie auch Touristen zum Aperitivo. Geradezu ideal, von hier die Stadt zu besichtigen. Eine Fussgängerzone entlang den verwinkelten Gassen und herrlichen Arkaden lotst zu wichtigen Sehenswürdigkeiten, etwa zu den Kirchen S. Carlo Borromeo oder Santa Maria degli Angioli (mit einem Meisterwerk der frühen Renaissance, das bekannteste Fresko in der Schweiz aus dieser Periode). Ein Shoppingparadies ist die Via Nassa, übrigens die attraktivste Einkaufsmeile des Tessins. Bars und Restaurants laden zum Verweilen. Einfach wunderbar, sich auf einer Piazza an ein Tischchen zum Essen zu setzen, zu plaudern und zu geniessen.

Weitere Infos: www.ticino.ch, www.ticino.ch/benvenuti