Meistens kommt es schneller als man sich es wünscht. Aber es kann jeden treffen. So auch die Familie M. Der Vater, 82 Jahre alt, musste ins Spital und stand vor einer nicht gerade alltäglichen Operation. Bis zu diesem Zeitpunkt waren das Thema Vorsorgeauftrag und Patientenverfügung auch für die Mutter, 79 Jahre alt, kein Thema. Doch jetzt hiess es, sich damit zu beschäftigen.

Diese Themen betreffen die ganze Familie. Haben die verschiedenen Verfügungen doch unterschiedlichste Auswirkungen. Die Familie M. hatte das Thema Erben vor längerer Zeit bereits mit einem Notar besprochen und die Situation wurde in einem Vertrag geklärt. Die drei Kinder verzichten beim Ableben eines Elternteils auf deren Erbe, sodass das zweite Elternteil alles erben kann. Das Thema des Vorsorgeauftrags, der Patientenverfügung und der Organspendeausweis kamen mit der bevorstehenden Operation aber nun unweigerlich auf den Tisch. Doch einen Vorsorgeauftrag, eine Patientenverfügung und einen Organspendeausweis, wer will sich damit schon freiwillig beschäftigen.

Bekanntheit von Patientenverfügung und Vorsorgeauftrag ungenügend

Daher erstaunt es nicht, dass nur 22% eine Patientenverfügung ausgefüllt und sogar nur 12% einen Vorsorgeauftrag erstellt haben. Dies gemäss einer Umfrage von der Pro Senectute, durchgeführt vom Institut GFS in Zürich. Während 65% der Befragten die Patientenverfügung gut kennen oder schon einmal etwas davon gehört haben, sind es beim Vorsorgeauftrag nur 48%. Je nach Region sieht es noch viel schlechter aus.

Es braucht Zeit

Die Familie M hat das Thema gemeinsam in Angriff genommen. Der ganze Prozess braucht aber Zeit. Zuerst wurde einmal Material gesammelt. Und da gibt es unterschiedlichste Möglichkeiten. Viele Organisationen bieten Muster von Dokumenten an. Einen ersten Überblick über die Patientenverfügung und den Vorsorgeauftrag finden Sie beim Beobachter, der Pro Senectute , dem Roten Kreuz oder der Caritas, um nur 4 von vielen Anbietern zu erwähnen. Die Familie M. entschied sich bei der Pro Senectute den Docupass für CHF 19.00 zu bestellen. Hier sind alle wichtigen Informationen vorhanden und die Dokumente wurden dann in der Familie besprochen. Wichtig dabei war, dass nichts sofort entschieden wurde. Man nahm sich Zeit, schlief darüber und diskutierte die verschiedenen Varianten. So dauerte es 2 Monate bis die Eltern und die drei Kinder alle Entscheidungen getroffen hatten und die Unterlagen ausgefüllt und unterzeichnet wurden. Diese Dokumente liegen nun bei den Eltern an einem sicheren Ort. So ist auch garantiert, dass sie allfällige Anpassungen vornehmen können und nicht vorher den Dokumenten nachspringen müssen.

Die Operation verlief gut, der Vater ist wieder wohlauf und wieder auf dem Fahrrad oder bei Wanderungen anzutreffen. Und das Thema Vorsorge ist geregelt, auch das ist eine Entlastung und lässt einem das Leben mehr geniessen. Die Familie M. kann nur empfehlen: Macht Euch alle Gedanken und informiert Euch über den Vorsorgeauftrag und die Patientenverfügung. Am besten, wenn man es gemeinsam in der ganzen Familie machen kann!

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