Das lateinamerikanische Land, das bereits seit der Mitte des 20. Jahrhunderts eine gut funktionierende Demokratie ist, gilt als das sicherste Land der Region und wird wegen seiner politischen Neutralität gerne als «Schweiz Zentralamerikas» bezeichnet. Dabei setzt Costa Rica bewusst auf die Bildung seiner Bevölkerung sowie auf die nachhaltige Nutzung seiner Naturschätze.

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VON HENRIK STAHEL

Quirlige Hauptstadt mit lebendigem Kulturleben

Obwohl es in erster Linie die einzigartige Naturvielfalt ist, die die meisten Besucher nach Costa Rica lockt, ist die Hauptstadt San José ein geeigneter Ausgangspunkt für weitere Reisen, zumal sich auch der internationale Flughafen ganz in der Nähe befindet. Die moderne Stadt mit altweltlichem Charme liegt in der Mitte des Landes, was Rundreisen und kürzere Abstecher in alle Richtungen möglich macht. Ausserdem sind in San José zahlreiche hervorragende Hotels in den unterschiedlichsten Preisklassen und ausgezeichnete Restaurants zu finden. Auch das Einkaufen lohnt sich. Sowohl auf dem farbenprächtigen Zentralmarkt als auch an den vielen kleinen, über die Stadt verteilten Verkaufsständen, findet man günstige und qualitativ hochwertige Waren. Das kulturelle Herz des mittelamerikanischen Landes schlägt hier: Das Nationaltheater ist dem berühmten Opernhaus in Wien nachempfunden und beherbergt das über die Landesgrenzen hinaus bekannte Nationalorchester. Wer der Betriebsamkeit auf den schachbrettartig angelegten Strassen der Altstadt entgehen möchte, findet in mehreren Museen, darunter dem Nationalmuseum mit präkolumbianischen Funden sowie einem Gold- und einem Jademuseum, Ruhe und gleichzeitig Gelegenheit, sich über die Geschichte des faszinierenden Landes zu informieren. Und die vielen kleinen Parks, die über die ganze Stadt verteilt sind, geben einen Vorgeschmack auf die umliegende, üppige Pflanzenwelt.

Naturschutz hautnah erleben

Bereits seit vielen Jahrzehnten ist Costa Rica ein Vorreiter in Sachen Naturschutz. Die Regierung des rohstoffarmen Landes hat frühzeitig erkannt, dass die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt sein besonderer Reichtum ist. Deshalb wird der Energiebedarf von Costa Rica inzwischen fast vollständig aus regenerativen Quellen gedeckt, und auch der Ökotourismus wird in dem fortschrittlichen Land gezielt gefördert. Insgesamt 26 Nationalparks beweisen, dass sich Naturschutz und Tourismus keineswegs ausschliessen müssen. Da die Naturräume in den verschiedenen Regionen teilweise sehr unterschiedlich sind, gibt es auch bei mehrfachen Besuchen im Land immer wieder etwas Neues und Erstaunliches zu entdecken. Dabei wird den Reisenden durch Witterung kaum eine Grenze gesetzt, da Costa Rica in den Tropen liegt und sich deshalb als ganzjähriges Reiseziel eignet.

Selbstverständlich sollte aber geeignete Kleidung und festes Schuhwerk mit dabei sein, da es, wie in allen tropischen Ländern, gelegentlich sehr feucht werden kann. Eine gute Mückenschutz-Lotion ist Pflicht, denn Insekten vermehren sich in dem feuchtwarmen Klima natürlich hervorragend. Daneben benötigt man in der Regel keine besonders ambitionierte Ausrüstung, und auch mit den in anderen tropischen Ländern verbreiteten Krankheiten und Gefahren ist in Costa Rica nicht zu rechnen.

Selbst die aktiven Vulkane, die sich grösstenteils in dem gebirgigen Landesinneren befinden, lassen sich dank der gut ausgebauten touristischen Infrastruktur gefahrlos erkunden. Besonders spektakulär ist der Arenal in dem gleichnamigen Nationalpark im Norden, der zu den aktivsten Vulkanen der Welt zählt. Da bei einer gewaltigen Eruption im Jahr 1968 die Pflanzenwelt an den Hängen und im Umland vernichtet wurde und seitdem nur langsam nachwächst, ist der mehr als 1600 Meter hohe Vulkankegel nun weithin sichtbar. Zusammen mit der noch immer fliessenden Lava bildet der Berg deshalb eine imposante Kulisse für Filme und Fotos. Auf eine ganz andere Weise beeindruckt der Nationalpark Children’s Rainforest. Der «ewige Regenwald der Kinder» geht auf ein Projekt einer schwedischen Schulklasse zurück, die sich für den Naturschutz einsetzte. Ein weiterer Nationalpark, der nachhaltig beeindruckt, liegt jedoch ausserhalb des gebirgigen Regenwalds, der weite Teile von Costa Rica prägt. An dem Strand des Nationalparks Tortuguero versammeln sich jedes Jahr im Sommer unzählige Meeresschildkröten, die hier dank Naturschutz unbehelligt ihre Eier ablegen können. Zudem können in dem nahegelegenen Mangrovengebiet zahlreiche Tiere aus allernächster Nähe beobachtet werden.

Einzigartiger Naturraum zwischen zwei Ozeanen

In Costa Rica wird nicht nur der Naturschutz grossgeschrieben, die dort zu findenden Ökosysteme zählen dank ihres unvergleichlichen Artenreichtums auch zum UNESCO-Weltnaturerbe. Durch die Lage des Landes zwischen dem Atlantischen und dem Pazifischen Ozean sowie der Gebirgskette, die sich durch das Landesinnere zieht, verfügt es über enorme Höhen- und Landschaftsunterschiede. Dadurch konnten sich hier die unterschiedlichsten Lebensräume entwickeln. Riesige Bäume, dichte Farne, farbenprächtige Orchideen und Bromelien prägen weite Teile des Landes. Aber auch Tierfreunde kommen voll auf ihre Kosten. Neben tropischen Vögeln und seltenen Reptilien sind hier auch viele Tiere zu Hause, die sonst nur im Zoo zu sehen sind. Kapuzineräffchen turnen durch die Bäume, Ameisenbären stöbern im Unterholz, Faultiere beobachten die Besucher gelassen von oben, und mit etwas Glück kann während einer geführten Wanderung sogar ein Jaguar beobachtet werden. Deshalb sollte immer ein Fernglas im Reisegepäck mit dabei sein. Nirgendwo sonst ist Naturschutz so spannend wie in Costa Rica!

Traumhafte Strände, üppige tropische Natur und ein hohes Mass an politischer und wirtschaftlicher Stabilität. Costa Rica ist das ideale Ziel für alle, die im Urlaub mehr wollen, als nur in einem abgeschirmten Bereich für Touristen in der Sonne zu liegen.