Mit einer Gruppe Gleichgesinnter die Zauberberge in Davos erkunden und den Bergsommer in seiner ganzen Pracht geniessen – was gibt es Schöneres? Ein Erlebnisbericht.

Davos, das ist irgendwie Liebe auf den ersten Blick. Inmitten der Bündner Berge, in eine bilderbuchschöne, weitläufige Landschaft eingebettet, erhebt sich die höchste Stadt der Alpen. Hochkarätige Freizeit- und Kulturevents, Gourmettempel, Spitzenhotels, Galerien … Der weltoffene Geist der Alpenmetropole zieht seit über hundert Jahren Gäste aus aller Welt an. Allein diese frische Bergluft auf knapp 1600 Meter Höhe, dieses Licht, diese atemberaubende Kulisse versetzen mich in Ferienstimmung.

Sofort sticht die Kirchspitze ins Auge, die mich an die grossartigen Bilder von Ernst Ludwig Kirchner erinnert, der sich in Davos 1917 niederliess. Die überwältigenden Alpenlandschaften und Bauern bei der Arbeit wurden zu seinem Sujet. Heute birgt das Kirchner Museum Davos die eindrückliche Sammlung dieses Expressionisten.

Die Wanderwoche im hintersten Landwassertal habe ich spontan gebucht. Und nur fünf Tage später – und weiteren zwei Zugstunden von Zürich aus – stehe ich vor dem eleganten Sunstar Hotel, neugierig und in voller Vorfreude, was mich wohl die nächsten Tage erwartet. Die durch und durch sympathischen Wanderführer Adi, Barbara, Ursina, Mario stellen sich uns vor, und wie sich bald zeigt, haben sie allerlei Begabungen. Sie kennen all die Blumen und Kräuter am Wegesrand und die Grate und Gipfel und Spitzen, und dann und wann wird das Alphorn ausgepackt oder die Gitarre, dazu werden bekannte Mundartlieder gesungen.

Wir, das ist eine bunte, offene Gruppe Gleichgesinnter, die sich unbändig auf die gemeinsamen Wandertage freut. Die Gläser klirren, mit einem «Prost» stossen wir an auf die verheissungsvolle Zeit, die Stimmung ist augenblicklich fröhlich und gesellig. Ein inspirierendes Programm erwartet uns, Naturerlebnisse, Wellness, Entspannung, Kultur, frei nach der Devise: Ich kann, aber ich muss gar nichts. Und ich muss mich weder um Wege noch Landkarten kümmern, auch fürs leibliche Wohl ist bestens gesorgt.

Als Frühaufsteher beginne ich den Tag schwungvoll mit einer halben Stunde Nordic Walking oder auch mal mit Wassergymnastik. Am reich gedeckten Frühstücksbuffet gibt es Stärkung für den Tag: Müsli, Obst, Croissants, Eier, frisch gebrühter Kaffee. Dann kann es losgehen, durch leuchtend grüne Täler und auf schwindelerregend schöne Gipfel.

Auf Schusters Rappen durchs schöne Bündnerland
Halb neun. Die Gruppen bilden sich. Wie mein persönlicher Ferientag aussehen soll, kann ich nach Lust und Laune jeden Morgen wählen. Und so verteilen sich die Wanderer auf vier Stärkeklassen (anspruchsvoll: 4–5 Std., mittelschwer: 3–4 Std., leicht: 2–3 Std., gemütlich: 1,5–2 Std.). In die Sonne blinzelnd, ziehen wir los. Einmal erklimme ich mit der «Gipfelstürmergruppe» das Seehorn, wir vagabundieren durch herrliche Arvenund Lärchenwälder und Maiensässe, Orchideen und Anemonen leuchten am Wegesrande. Ganz locker kommen wir ins Gespräch, es entstehen herzliche Begegnungen. Am nächsten Tag hat dann die federleichte Tour um den spiegelglatten Davoser See gepasst, im Banne der Gipfelriesen, mit genussvollem Ausklang im Café. Klar, hinauf zum Zauberberg, das ist ein Muss, zur Schatzalp. Das im Jugendstil erbaute Bergrestaurant, weltbekannt geworden durch Thomas Manns Roman «Der Zauberberg» (1924), hat an Glanz nichts verloren. Von hier aus gibt es Alpwege mit phänomenaler Bergschau, in tiefe Stille gehüllt – Bergzauber pur. Angesichts der Weite der Berge wird auch der eigene Geist gelassen und weit. Wandern tut unheimlich gut – da sind wir uns alle einig.

Zeit für Kultur und Erholung
Die gemeinsamen Erfahrungen in der schönen Natur und das Wandern verbinden. Und so setzen sich unsere inspirierenden Gespräche nach dem Bergplausch fort, in gemütlicher Atmosphäre abends am Essenstisch, an der Bar oder beim Jassen. Es gibt wohl nichts Schöneres, als nach einem Wandertag in der Wellnessoase zu entspannen. So gönne ich mir im Wechsel ein Dampfbad oder eine Verwöhnmassage, wo Körper und Geist ausbalanciert werden. Die Tage in Davos haben eine grosse Glücksspur hinterlassen und strahlen noch kraftvoll in meinen Alltag. Und dass ich noch lebendigen Kontakt zu den neuen Freunden habe,  reut mich ganz besonders.

Weitere Infos: Sunstar Hotel Davos,  www.davos.sunstar.ch