DER MAGEN

Er fasst rund 1,5 Liter, ist mit einer säurefesten Schleimhaut ausgestattet, und sorgt mit Salzsäure dafür, dass Keime und Bakterien abgetötet werden. Seine Muskeln vermischen das zerkaute Essen und das Enzym Pepsin knackt schon mal die Eiweisse aus unserer Nahrung. Verdaut wird dann aber erst im Dünndarm.

Von Kurt Aeschbacher und Dr. med. Thomas Wendel

Damit der Magen grundsätzlich störungsfrei funktionieren kann, ist er darauf angewiesen, dass wir unsere Nahrung richtig kauen und gut einspeicheln. Was dann über die Speiseröhre in den Magenkörper – ein recht dehnbarer Sack – transportiert wird, befreit der saure Magensaft von Keimen und Bakterien und vermischt den Speisebrei mit seinen aufgespalteten Proteinen so, dass diese Masse in kleinen Portionen an den Zwölffingerdarm weiter gegeben werden kann. Diesen Vorgang regelt der Pförtner, ein Schliessmuskel am Magenausgang. Die eigentliche Verdauung findet dann im Dünndarm statt.

Damit die Nahrung den richtigen Weg findet, also nicht in der Luft- sondern dort, wo sie hingehört, nämlich in der Speiseröhre landet, sorgt der Kehldeckel. Der saure PH Wert des Magens schützt uns vor Infektionen. Um zu verhindern, dass sich der Magen selbst verdaut, ist er mit einer säurefesten Schleimhaut ausgekleidet.

Wir kennen alle den Ausdruck, dass uns etwas „auf den Magen schlägt“, oder uns „schwer auf dem Magen liegt“. Klar kann dieses Gefühl entstehen, weil wir zu viel oder zu fettig gegessen haben. Aber dieses Organ ist auch eine Art Projektionsfläche für Sorgen und Ängste. Mit der schwerwiegenden Konsequenz, dass durch psychische Belastungen die Schleimhaut von der Salzsäure angegriffen wird. Die Folge kann ein Magengeschwür, ein Ulcus, sein, der sich auch zu Krebs entwickeln kann. Dieser Prozess wird neben psychischen Ursachen oft durch langfristig eingenommene Medikamente, beispielsweise Aspirin gefördert. Es empfiehlt sich deshalb, Medikamente nicht auf nüchternen Magen einzunehmen oder mit einem zusätzlichen Produkt, das die Magenschleimhaut schützt, zu ergänzen.

Der Krebs des Magens ist immer noch eine sehr ernsthafte und oft lebensbedrohliche Erkrankung. Trotzdem tritt dieses Karzinom deutlich weniger häufig auf als in vergangenen Jahrzehnten. Dies liegt vor allem an der gesünderen Ernährung. In Zeiten als es noch keine Kühlschränke gab, hat man Fleisch und Wurstwaren durch „Pökeln“ haltbar gemacht. Die Pökelsalze, die aus Kochsalz, Natrium und Kaliumsalzen bestehen, sind krebsfördernd.

Ein häufig auftretendes Symptom ist das Sodbrennen. Wenn saurer Speisebrei vom Magen Richtung Speiseröhre fliesst, spricht man von einer Refluxerkrankung. Vermeidbar ist diese unangenehme Beeinträchtigung oftmals durch eine Ernährungsumstellung. Wer „alles was weiss“ ist vermeidet, erlebt häufig eine Erleichterung.

Also: kein Weisswein, keine weissen Zwiebeln oder Knoblauch etc. Besonders magenfreundlich sind auch Bitterstoffe, wie sie beispielsweise die Artischocken, Curcuma oder Ingwer enthalten.

Dem Magen hilft daneben: regelmässige Bewegung, genügend Ballaststoffe, viel Flüssigkeit und gut gekautes Essen.